An diesem Abend geht es um die Geschwister unserer süchtigen Kinder.
Frau Hilbeck stellt sich kurz vor:
- Health Care Management M.A.
- CAS Ethik in Organisationen
- Dipl. Soz. Päd. (FH)
- Gestalttherapeutin
- Suchttherapeutin
- approbierte Kinder- u. Jugendlichenpsychotherapeutin
- klientenzentrierte Gesprächsführung
- Heilpraktikerin für Psychotherapie
Hilbeck: „Elternkreise retten Leben“
Stichwortsammlung der Gruppe zusammen mit Frau Hilbeck zur Frage, was zeichnet Geschwisterkinder aus?
Unauffällig, hoch funktional, leiden still, distanziert, passen sich an, stellen Forderungen an die Eltern, konfrontieren ihre Geschwister, grenzen sich ab, sind Vermittler, haben Schuldgefühle, decken die Sucht, suchen nach Lösungen, sind früh unabhängig, Ansprechpartner in der Not, Übernahme der Elternrolle, gehen über Grenzen, schauen weniger nach sich, sie fordern die Eltern auf zu handeln, erkennen die Sucht früher als die Eltern.
Eine lange Liste! Und diese Dysfunktionalität wird oft bis ins Erwachsenenalter getragen und kann irgendwann zum Zusammenbruch führen, wenn sie das im Kindesalter erlernte „Funktionieren“ im späteren Leben in anderen Bereichen fortführen. Sie helfen, über die eigenen Grenzen und Bedürfnisse hinweg, bis nichts mehr geht. Daher ist es so wichtig, auch die Geschwister unserer süchtigen Kinder im Blick zu haben!
Kurze Gesprächsrunde mit aktuellen Beispielen der Eltern.
Hilbeck: „Es gibt keinen guten Weg in der Sucht“
Die Eltern werden nach Entdeckung der Sucht schnell aktiv, um ihr Kind zu retten – die Geschwisterkinder sehen, dass der/die Süchtige sich gar nicht ändern möchte – es entsteht ein Loyalitätskonflikt. Sie fangen an, sich nach dem Befinden der Eltern zu richten. Versuchen alles richtig zu machen, um die Eltern nicht noch mehr zu belasten. Fangen an, ihre Probleme selbst zu lösen, um die Eltern zu entlasten und werden daher schnell selbständig. Können eine große Wut entwickeln, dass die Eltern nicht handeln.
Tragik: Geschwisterkinder fühlen sich nicht gesehen in ihrer Bedürftigkeit. „Ich wurde nicht gesehen!“
Ergebnis: Es ist nie zu spät, an dieser Situation etwas zu ändern.
Eltern sollen um Verzeihung bitten – das hat eine heilende Wirkung für die Geschwisterkinder.
Thema nicht tabuisieren
Hilbeck: „Es ist erlaubt glücklich zu sein, auch wenn es dem Kind schlecht geht.“
Eltern und Geschwisterkinder dürfen an sich selbst denken, damit sie sich besser fühlen und stark bleiben. – Das muss erlernt werden.
Bestes Startkapital für einen genesenen Süchtigen – wenn die Familie noch intakt und stark ist.
Eltern sollen für schöne Erlebnisse mit den Kindern sorgen.
Schluss: Idee für ein Seminar für Geschwister von suchtkranken Kindern. Daraus resultieren könnte eine Online-Gruppe für Geschwister auf Landesebene. (Dies werden wir im Spätjahr umsetzen!)
Frau Hilbeck händigt den Eltern ein Handout zu diesem Thema aus.